Biennale Cuvée 08
Pressemitteilung vom:
28. Februar 2008
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Biennale Cuvée 08
Weltausstellung der gegenwartskunst
Presseinformation vom: 28.02.2008
Datum: 29.02.2008 - 27.04.2008
Unter dem Titel „Biennale Cuvée“ zeigt das OK bereits zum zweiten Mal eine Auswahl künstlerischer Projekte der wichtigsten internationalen Biennalen 2006/2007: Venedig, Sydney, Moskau, São Paulo, Taipei, Shanghai, Seoul, Sharjah, Gwangju und Mechelen.
Biennalen sind heute die wichtigsten Schauplätze der Gegenwartskunst. Weniger kommerziell orientiert als Kunstmessen, sind sie sowohl Bühne für „big names“ als auch begehrte Plattform für junge, aufstrebende KünstlerInnen, die sich im internationalen Rampenlicht präsentieren. Biennalen sind, ob ihrer konzentrierten und eventartigen Organisation erfolgreiche Publikumsformate. Sie fokussieren, behaupten Trends oder setzen sie. Ihr größter Verdienst liegt darin, der Gegenwartskunst, über das einschlägige Fachpublikum hinaus, zu großer Aufmerksamkeit zu verhelfen.
Mehr als 40 Künstlerinnen und Künstler aus über 30 Ländern werden in der Cuvée-Ausstellung präsentiert. Sie wurden aus mehr als 800 Projekten ausgewählt. Es sind vor allem Arbeiten berücksichtigt, die eine innovative, zeitgemäße Formensprache entwickeln, interessante, aktuelle gesellschaftliche Fragen aufgreifen und die prototypisch zeigen, welches „Profil“ die Kunst heute entwickeln kann. Schließlich geht es auch um „Entdeckungen“ von KünstlerInnen, die bei uns noch gänzlich unbekannt sind. Bei aller Subjektivität der Auswahl lassen sich ein paar interessante Trends und Tendenzen erkennen:
- Alte „zornige“ Meister politischer Aktionskunst werden neu entdeckt (z.B. Leon Ferrari).
- Viele spannende Impulse kommen nicht aus Europa, sondern aus Asien und Südamerika.
- Ironischer Aktionismus ist ein interessanter Trend in der Gegenwartskunst. (z.B. Narda Alvarado)
- Österreichische Künstler spielen auf den ausgewählten Biennalen so gut wie keine Rolle.
- Viele Künstler arbeiten nach wie vor mit sehr politischen Inhalten; die Grenze zwischen „Dokumentation“ und „Kunst“ wird immer durchlässiger (z.B. Van der Haak, Guy Tillim)
- Die Medienkunst ist nach wie vor ein Hype, die Frage der „Präsentation“ wird immer wichtiger (z.B. Biennale Cuvée Kino im Großen Saal)
Neben der Ausstellung im OK fungiert die Krypta der Ursulinenkirche als Außenstelle mit einer Foto- und Videopräsentation des taiwanesischen Künstlers Chen Chih-Jen, begleitet von einem Kunstgespräch.
Im Rahmen des Filmfestivals Crossing Europe (22. – 27.4.08) zeigt das OK ein Biennale Cuvée SPEZIAL mit Werken der afghanischen Videokünstlerin Lida Abdul in einer eigenen Schau.
Ausgesuchte Videoarbeiten werden in Kooperation mit dem Moviemento im Kino gezeigt, entweder beim sonntäglichen Filmbrunch oder bei extra Screenings jeweils Freitag Nacht und Samstag Mittag.
Theoretischen Einblick in die Welt der internationalen Biennalen bieten die vier Montagsvorlesungen während des Ausstellungszeitraums. Hier widmen sich internationale ExpertInnen dem Thema Biennalen und ihre Bedeutung.
Künstler und Künstlerinnen
NARDA ALVARADO, Bolivien
Olive Green, 2003
Videoperformance, Video
27. São Paulo Biennale, 2006
Die absurden Videoperformances von Narda Alvarado irritieren übliche Ordnungsgefüge. Eine Reihe von Polizeischülern blockiert für einen Moment eine wichtige Straße in La Paz, um nach strenger Choreografie genau eine Olive zu essen. Der kurze anarchistische Akt ist weniger ein politisch motivierter Kommentar als eine Parabel über den chaotischen und amüsanten Alltag in der Stadt.
geb. 1975 in La Paz/Bolivien lebt und arbeitet in dort.
RUBÉN RAMOS BALSA, Spanien
Bombilla, 2007
Rauminstallation
52. Int. Kunstausstellung-La Biennale di Venezia, 2007
Rubén Ramos Balsa verfremdet alltägliche Handlungen und Gebrauchsgegenstände. In der Installation Bombillia manipuliert er eine Glühbirne so, dass darin eine Tänzerin zu sehen ist.
geb. 1978 in Santiago de Compostela/ES, lebt und arbeitet dort. www.rubenramosbalsa.com
PATRICIA BUENO, Peru
Tuyo es el reino (Dein ist das Reich), 2007
Video
52. Int. Kunstausstellung-La Biennale di Venezia, 2007, Lateinamerika-Pavillion
Patricia Buenos Video nimmt vielschichtig Bezug auf Fragen politischer Machtausübung, auf stereotype Rollenvorstellungen und auf historisch-koloniale Traditionen in Lateinamerika.
geb. 1952 in Lima/Peru, lebt und arbeitet dort. www.patriciabueno.com
E CHEN, Taiwan/Kanada
One Thousand Year Bloom, 2005/2008
Rauminstallation
5. Taipei Biennale, 2006/2007
E Chen verwandelt die Schlucht des OK in Kakteenlandschaft, durchsetzt mit amerikanisch-globalen Alltagsgegenständen. Jedes Objekt ist aus einem einzigen Garnfaden gewebt, Teile werden im Lauf der Ausstellung mechanisch wieder aufgetrennt.
geb. 1966 in Kaohsiung/Taiwan, lebt und arbeitet in Los Angeles.
LEÓN FERRARI, Argentinien
Objekte, Reliefs und Bilder
27. São Paulo Biennale, 2006
León Ferrari gilt als „politischer“ Künstler, der sich vor allem mit religiös motivierter Gewalt auseinandersetzt. „Biennale Cuvée“ zeigt vier Werkgruppen, die u. a. gewalttätige Höllenphantasien und Schreckensbilder des Katholizismus zum Thema haben.
geb. 1920 in Buenos Aires/Argentien, lebt und arbeitet dort. www.leonferrari.com.ar/
NINA FISCHER / MAROAN EL SANI, DE
Toute la mémoire du monde - Alles Wissen dieser Welt, 2006
2-Kanal-Videoinstallation, 7’30”
10. Istanbul Biennale, 2007
Die alte Bibiothèque Nationale de France in Paris steht großteils leer. Vor 50 Jahren hat dort Alain Resnais seinen Film Toute la mémoire du monde gedreht. Analog zu seinen Kamerafahrten ziehen in der Doppelprojektion tausende Magazin-Regale, allerdings ohne Bücher, vorbei. Die Bilder des leeren Lesesaals und der leeren Magazine implizieren den Verlust des Zugangs zu Wissen.
Nina Fischer, geb. 1965 in Emdem, Maroan el Sani, geb. 1966 in Duisburg, leben und arbeiten in Berlin. www.fischerelsani.net
MESCHAC GABA, Benin/Niederlande
Sweetnes, 2006
Rauminstallation, Modell aus Zucker
27. São Paulo Biennale, 2006
Sweetness entstand vor dem historischen Hintergrund der Sklavenarbeit auf Zuckerrohrplantagen in Meschac Gabas Heimat Benin. Das ca. 50 m² große Modell einer globalen Stadt aus Zucker wird bei jeder Präsentation um ein ortsspezifisches Gebäude erweitert, für „Biennale Cuvée“ mit dem Lentos.
geb. 1961 in Cotonou/Benin, lebt und arbeitet in Rotterdam/NL. www.gabatresses.org
SHAUN GLADWELL, Australien
Double Voyage, 2006
Video-Doppelprojektion, 24’08”
Auftragsarbeit der 27. Biennale von Sao Paulo, 2006
Storm Sequence, 2000
Video
27. Biennale von Sao Paulo, 2006
Double Voyage ist das filmisches Portrait des Nachtclubtänzers Graicy Ohara und des beinamputierten Skateboard-Profis Og de Souza. Die Doppelprojektion mit Spiegel zeigt Ohara tanzend im leeren Nachtclub, Souza gleitet auf dem Skateboard durch das leere Biennale-Gebäude in Sao Paulo. Das Video Storm Sequence den Künstler beim Freistil-Skateboarding.
geb. 1972 in Auburn / Australien, lebt und arbeitet in Sydney. www.shaungladwell.com
BREGTJE VAN DER HAAK, Niederlande
Lagos Wide & Close, 2005
2-Kanal-Videoinstallation / interaktive DVD
27. Sao Paulo Biennale, 2006
Bregtje van der Haak entwickelt ihre Arbeiten im Grenzbereich zwischen Kunst und Journalismus. Ihre interaktive Dokumentation Lagos Wide & Close untersucht die explosionsartig wachsende Stadt Lagos in Nigerien. Sie zeigt, wie die unkontrolliert wuchernde Stadt aufgrund ihres Netzwerkes der Selbstorganisation für den niederländischen Architekten Rem Koolhaas zum Beispiel für innovative Stadtentwicklung werden kann.
geb. 1966 Utrecht/NL; lebt und arbeitet in Amsterdam.
CARSTEN HÖLLER, Belgien
Flicker Film, 2005
3-Kanal-Videoinstallation
3. Contour Biennale Mechelen, 2007
Carsten Höllers Arbeit besteht aus einer Reihe von Experimenten, die sich u. a. mit Wahrnehmung und deren Manipulation beschäftigen. Drei simultane, aber leicht versetzte Aufnahmen von kongolesischen Bands werden überlappend so projiziert, dass jeweils nur eine Projektion sichtbar ist und – unterstützt durch die heißen Wenge-Rythmen – der „Flickereffekt“ (flicker = flimmern, flackern) eintritt.
geb. 1961 in Brüssel, lebt und arbeitet in Stockholm/Schweden.
KUI HUANG, China
scale, 2007
Rauminstallation
6. Shanghai Biennale, 2006
Im Eingangsbereich des OK ist eine Waage aufgestellt die die BesucherInnen überschreiten. Das Gewicht wird registriert und an einen großen LED-Schirm weitergeleitet, der das jeweils aktuelle Gesamtgewicht aller bisherigen AusstellungsbesucherInnen anzeigt.
geb. 1977 in Renshou/China, lebt und arbeitet in Shanghai.
ŠEJLA KAMERIC, Bosnien-Herzegowina
Sorrow, 2006
Farbfotografie, Leuchtkasten
15. Sydney Biennale, 2006
Sorrow ist ein Selbstportrait der Künstlerin. Mit ihrer Fotografie lehnt sich Šejla Kameric an die gleichnamige Lithografie von Vincent Van Gogh aus dem Jahre 1882 an.
geb. 1976 in Sarajevo/Bosnien-Herzegowina, lebt und arbeitet dort. www.sejlakameric.com
LEOPOLD KESSLER, DE/A
Red Sea Star, 2007
Videoprojektion
8. Sharjah Biennale, 2007
Leopold Kessler spielt in seinen ironischen Eingriffen mit dem öffentlichen Raum als Schnittstelle zwischen Privatheit und Öffentlichkeit. Das Video Red Sea Star besteht aus einer einzigen Kamerafahrt durch eine nächtliche Unterwasserwelt; Korallen, exotische Fische – dann taucht ein Licht auf, eine Konstruktion schält sich aus der Dunkelheit. Die Kamera bewegt sich auf ein Fenster zu: Der letzte Außenposten menschlicher Zivilisation ist ein Restaurant.
geb. 1976 in München, lebt und arbeitet in Wien.
SHIH-CHIEH HUANG, Taiwan/USA
C-X-08, 2008
Rauminstallation
52. Int. Kunstausstellung-La Biennale di Venezia, 2007, Taiwan-Pavillion
Elektronische Massenware dient als Ausgangsmaterial für eine farbenfrohe, verspielte Technologiewelt. Plastiktaschen, Kabel oder Klebebänder werden gemeinsam mit Flüssigkeiten und Lichtelementen zu einer synästhetischen interaktiven Installation zusammengesetzt. Der Künstler schafft anmutige kinetische Kreaturen, die mit den BesucherInnen in Dialog treten.
geb. 1975 in Taipei/Taiwan, lebt und arbeitet in New York/USA.
WEI LIU, China
Small Caps Camera, 2006
Objekt, 2 Videos
4. Seoul Biennale, 2006
Wei Liu liefert einen sehr zeitgenössischen und eigenwilligen Beitrag zum Thema Tagebuch. Eine am Kopf befestigte kleine Videokamera zeichnet 24 Stunden lang die wechselnden Gesichtsausdrücke eines Menschen auf. Durch die extreme Nahaufnahme wird jede Emotion direkt eingefangen.
geb. 1972 in Peking/China, lebt und arbeitet dort.
DELAINE LE BAS, GB
Neighbours Making Evil, 2007
Rauminstallation
We Have A History, 2005
8-teilige Serie von Stickereien
52. Int. Kunstausstellung-La Biennale di Venezia, 2007, Roma-Pavillion
Die zunächst naiv und folkloristisch wirkenden Arbeiten aus Fundmaterialien sind vielschichtig lesbare biografische Assemblagen. Die Roma-Herkunft der Künstlerin ist allerdings nur einen Teilaspekt ihrer Beschäftigung mit den heterogenen Rollen, die heutige Identitäten ausmachen. In We Have A History übersetzt sie die Geschichte ihrer Familie in eine Serie von Textilarbeiten.
geb. 1965 in Worthing/GB, lebt und arbeitet dort.
SERVET KOÇYIGIT, Türkei
Long Donkey, 2003
Video
27. São Paulo Biennale, 2006
Servet Koçyigit reorganisiert Objekte, Leute und Situationen, um alternative Lebensrealitäten in kleinen humorvollen Szenerien zu erzeugen. Long Donkey zeigt ein in der Türkei bekanntes Kinderspiel. Während sich die eine Gruppe zu einem Esel formiert, springt die andere auf dessen Rücken, bis die Spieler umfallen. So manipuliert, dass die Schwächeren gewinnen, wird das über geografische oder sprachliche Barrieren hinweg verständliche Spiel gleichzeitig eine menschliche Skulptur.
geb. 1971 in Kaman/Türkei, lebt und arbeitet in Amsterdam und Istanbul. www.servetkocyigit.net
RONALD MORÁN, El Salvador
Habitación infantil (Kinderzimmer), 2005
Rauminstallation
52. Int. Kunstausstellung-La Biennale di Venezia, 2007, Lateinamerika-Pavillion
Ronald Morán überzieht Wände, Böden und sämtliches Inventar von Kinderzimmern mit einem weißen, weichen Baumwoll-Vlies. Dadurch schafft er einen ebenso realen wie traumhaften Ort, in dem Eltern ihre Kinder ohne jede körperlichen Gefahr aufziehen könnten. Gleichzeitig stellt er die Frage nach den Bedingungen für die An- oder Abwesenheit von Gewalt. Für das OK hat Ronald Morán ein typisch österreichisches Kinderzimmer als Vorlage genommen und transformiert.
geb. 1972 in El Salvador, lebt und arbeitet dort.
GUSTAV METZGER, D/GB
Project Stockholm, June (Phase 1), 1972/2008
Rauminstallation
8. Sharjah Bienniale, 2007
Der heute 82-jährige Gustav Metzger gilt mit seinen radikalen Aktionen und Konzepten als eine der schillerndsten Figuren im Kunstbetrieb. Für die Biennale in Sharjah hat er ein Projekt realisiert, das bereits für 1972 (!) geplant war: 120 Autos wurden im Quadrat aufgestellt und die Auspuffgase in eine große Plastikplane eingeleitet. Der zweite Teil der Arbeit – wo die Autos in der Plastikplane durch Überhitzung zur Explosion gebracht werden – wurde „aus Sicherheitsgründen“ nicht realisiert.
geb. 1926 in Nürnberg, lebt und arbeitet in London.
MARKO MÄETAMM, Estland
Family, 2007
Videoanimation DVD PAL, dv
27. São Paulo Biennale,2006
Die Erzählstruktur dieses Animationsfilms ist einfach und trotzdem verwirrend. Ein grausamer Mord wird immer wieder von neuem vollzogen. Durch Wiederholung wird die Handlung (Mann ermordet Frau und zwei Kinder) scheinbar sinnlos, man wird zum Betrachter eines sich ständig erneuernden Gewaltaktes, der sich in immer neuen, variierten Szenarien ereignet.
geb. 1965 in Viljandi/Estland; lebt und arbeitet in Tallin. www.maetamm.net
JACQUES NIMKI, Mauritius/Großbritannien
Florilegium Cuvée, 2008
Rauminstallation
8. Sharjah Biennale, 2007
Botanische Erkundungen der ortsansässigen Flora sind der Startpunkt vieler Projekte von Jacques Nimki. Sein Interesse gilt jenen Gräsern und Pflanzen, die man als Unkraut bezeichnet bzw. die wegen ihrer Unscheinbarkeit kaum wahrgenommen werden. Der Künstler sammelt sie und verwendet sie als Vorlagen für seine grafischen Studien in Ausstellungsräumen.
geb. 1959 in Port Louis/Mauritius, lebt und arbeitet in London.
RAEDA SAADEH, Palästina
Vacuum, 2007
2-Kanal-Videoinstallation
8. Sharjah-Biennale, 2007
Raeda Saadeh setzt sich in ihren Performances, Videos und Installationen kritisch mit dem tradierten moslemischen Frauenbild auseinander. Meist repräsentiert sie selbst dieses durch politische und private Bedingungen in ihrem Handlungsraum eingeschränkte Subjekt. Im Video Vacuum sieht man die Künstlerin, wie sie in der Wüste Staub saugt.
geb. 1977 in Um eil Fahem, lebt und arbeitet in Nazareth und Jerusalem.
FERNANDO ORTEGA, Mexiko
Hummingbird induced to a deep sleep, 2006
Video
27. São Paulo Biennale, 2006
Fernando Ortega richtet unseren Blick auf Situationen, mit denen wir uns normalerweise nicht beschäftigen, und schärft durch seine sorgfältigen Arrangements unsere Wahrnehmung: Ein ungeschnittenes Video zeigt einen schlafenden Kolibri auf einem Ast.
geb. 1971 in México City, lebt und arbeitet dort.
YONG-SEOK OH, Südkorea
Drama, 2006
2-Kanal-Videoinstallation
4. Seoul Biennale, 2006
Yong-Seok Oh fügt verschiedene Bildsequenzen zu einem Ganzen zusammen. Wie die zeitgenössische Übersetzung eines mittelalterlichen Tafelbild wird eine Geschichte in einem Bild gebündelt lesbar.
geb. 1976 in Je-ju Now, lebt und arbeitet in Seoul, Korea.
VASAN SITTHIKET, Thailand
Out of Chaos, 2004/2008
Installation und Videodokumentation
6. Gwangju Biennale, 2006
Eine klassisch-traditioneller Kunstform wird aufgeladen mit aktuellen politischen Inhalten. Im Stil eines traditionellen thailändischen Schatten-Puppenspiels entwickelt der Künstler seine Figuren in Anlehnung an bekannte Politiker, „die gerade dabei sind, die Welt in den Abgrund führen“. Seine Performances sind spontan improvisiert und ein Kommentar des aktuellen Weltgeschehens.
geb. 1957 in Nakon-Sawan/Thailand. lebt und arbeitet in dort.
SANGHEE SONG, Südkorea/Niederlande
Gesture to be a good daughter, 2001–2004
4-teilige Serie von Objekten und C-Prints
Ready to die, 2006
Installation, Video
27. São Paulo Biennale, 2006
Sanghee Song beschäftigt sich mit dem Frauenbild in der patriachalen Kultur Südkoreas und hat für die Haltung, die eine „gute Tochter“ einnehmen sollte, entsprechende Anleitungen entwickelt. Sie übersetzt die internalisierten Verhaltenskodizes in komplexe Apparaturen und zeigt damit das Stützende wie das Zwingende des Systems.
In der Installation Ready to die führt sie die Rituale der Trauer und die erstarrte Haltung auf den Totenbildern ironisch vor.
geb. 1970 in Seoul/Korea, lebt und arbeitet in Seoul und Amsterdam/NL.
supersober (BOHDAN STEHLIK, UNA SZEEMANN), DE/CH/USA
Faded Majesty, 2007
3-Kanal-Videoinstallation
3. Contour Biennale Mechelen, 2007
supersober beschäftigen sich mit Mythen, Horror und Fantasy und deren Umsetzung im Film. Spielerisch nehmen sie die Ästhetik Hollywoods auf, experimentieren mit Schauspielern oder Sets. In Faded Majesty bewegen sich weiße, blauäugige Hirsche durch verlassene Plätze und Straßen.
Bohdan Stehlik, geb. 1973 in Karlovy Vary/CZ,
Una Szeemann, geb. 1975 in Locarno/CH, leben und arbeiten in der Schweiz und in Italien.
http://www.bohdanstehlik.net/supersober
KAZUNA TAGUCHI, JP
Unique, 2006
5-teilige Serie von Silbergelatine-Prints
5. Taipei-Biennale, 2006/2007
Ausgehend von Bildern aus Zeitschriften und dem Internet collagiert Kazuna Taguchi Porträts von fiktiven Personen. Diese nimmt sie als Vorlagen für hyperrealistische Malereien und stellt davon – als letzten Schritt – großformatige Fotoprints her. Eine medienreflexive Auseinandersetzung mit dem Wesen der Bilder, dem Status von Original und Kopie und damit nicht zuletzt mit dem Individuum.
geb. 1979 in Tokio, lebt und arbeitet in Tokio.
STADTMUSIK, A/DE
Mauerpark, 2006
Video/Soundinstallation
4. Seoul International Media Art Biennale, 2006
Die Untersuchung von akustischen Klang- und visuellen Wahrnehmungsmustern im urbanen Raum ist Thema der Künstlergruppe Stadtmusik. Im Mauerpark in Berlin bewegen sich Passanten wie auf
einer Theaterbühne. Was wie ein Ausschnitt aus dem Alltag erscheint, ist in Wirklichkeit digital manipuliert. Visuelle Irritationen verändern die Ansicht des Bildausschnittes. Der Soundtrack besteht aus Geräuschen, Rhythmen und Klängen, die einen zweiten, manchmal den Ereignissen im Bild widersprechenden Raum schaffen.
gegründet 2005 in Berlin von Sam Auinger, Dietmar Offenhuber, Hannes Strobl.
GUY TILLIM, Südafrika
Leopold and Mobutu, 2003–2004
Fotoserie
27. São Paulo Biennale, 2006
Der Fotojournalist und Künstler Guy Tillim zieht in seiner Fotoserie Leopold und Mobutu Parallelen zwischen der kolonialen Epoche unter dem belgischen König Leopold II, der langen Herrschaft Mobutos (1965–1997) und dem heutigen Leben in der Demokratischen Republik Kongo.
geb. 1962 in Südafrika, lebt und arbeitet in Johannesburg.
http://www.michaelstevenson.com/contemporary/artists/tillim.htm
ILYA TRUSHEVSKY, Russland
Map of the World, 2004–2006
Videoinstallation
2. Moskau Biennale, 2007
Auf eine politische Landkarte der Welt aus der Zeit der Sowjetunion projiziert Ilya Trushevsky ein Video mit computergenerierten Fliegen, die zunächst den ehemaligen Grenzen entlang spazieren, bald aber die gesamte Karte bevölkern.
geb. 1981 in Leningrad, lebt und arbeitet in Paris, Moskau, St.Petersburg.
http://1l-0.com/proartestuff/muhi.htm
KUANG-YU TSUI, Taiwan
Serie von 11 Videos
3. Contour Biennale Mechelen, 2007
Kuang-Yu Tsui führt in seinen Kurzvideos offenkundig absurde und Slapstick-artige Handlungen aus, bei denen er sich geradezu körperlich mit der urbanen Umgebung konfrontiert.
geb. 1974 in Taipei/Taiwan, lebt und arbeitet in Amsterdam und Taiwan.
BARBARA VISSER, Niederlande
Transformation House I & II, 2006
Konzept, Computeranimation in Zusammenarbeit mit Olivier Campagne.
27. São Paulo Biennale, 2006
Unter Bezugnahme auf Konzepte der Moderne, wie Gerrit Rietvelds Haus Schröder, hat Barbara Visser in der zweiteiligen Arbeit Transformation House I & II Überlegungen zu zeitgemäßen Wohnformen angestellt, die auch dem ständigen Wandel modernen Lebens gerecht werden.
geb. 1966 in Haarlem/NL, lebt und arbeitet in Amsterdam. http://www.barbaravisser.net/
BIENNALE CUVÉE FILMPROGRAMM im Moviemento
Screenings jeden Freitag ab 22.45 Uhr und jeden Samstag zwischen 10.30 und 14.00 Uhr im Movie 2 und 3.
OMER FAST, Israel/Deutschland
De Grote Boodschap (Die Große Botschaft), 2007
1-Kanal-Videoinstallation, 27’07’’ Loop,
Commisioned for Contour 2007, cooproduced by OK & Contour Mechelen vzw
3. Contour Biennale Mechelen, 2007
Omer Fast beschäftigt sich über individuelle Erzählungen mit der Konstruktion von Geschichte und findet Umsetzungen für das Fragmenthafte unserer Erinnerung. In De Grote Boodschap präsentiert er Szenen von vier flämischen Paaren, die in unmittelbarer räumlichen Nachbarschaft in einer Zeitschleife gefangen sind. Im Loop sind die gegenläufigen Geschichten so miteinander verzahnt, dass „ein“ Geschehen und der zeitlicher Ablauf ungreifbar bleiben.
geb.1972 in Jerusalem/Israel, lebt seit 2001 in Berlin
GABRIEL LESTER, Niederlande
Nightshade, 2007
Videoprojektion, 18’17’’
3. Contour Biennale Mechelen, 2007
Eingeleitet von einer bildlosen Overtüre, baut der Film Nightshade aus einer Folge von Außenraum-Aufnahmen eine abstrakte Spannung auf. In seinen medienreflexiven Arbeiten geht es Gabriel Lester um filmische Konditionierungen und Codes, die die Erwartungen und das Verständnis des Gesehenen vorprägen. Koproduziert von OK & CAC Vilnius
geb. 1972 in Amsterdam, lebt und arbeitet in Holland und Belgien. www.gabriellester.com/enter.html
DEIMANTAS NARKEVICIUS, Litauen
Revisiting Solaris, 2007
Videoprojektion 18’28’’
3. Contour Biennale Mechelen, 2007
Revisiting Solaris basiert auf Andrei Tarkowskys Film-Klassiker Solaris (1972). Im Mittelpunkt steht der gealterte Hauptdarsteller des Originalfilms Donatas Banionis in stummem Dialog mit der Figur des jungen Chris Kelvin, dargestellt vom Künstler.
geb. 1964 in Utena/Litauen, lebt in Vilnius und Berlin.
BIENNALE CUVÉE AUSSENSTELLE: Ursulinenkirche/Krypta
CHIEH-JEN CHEN, Taiwan
Revolt in the Soul & Body, 1900–1999
5-teilige Fotoserie, je 120 x 96 cm
Lingchi – Echoes of a Historical Photograph, 2002
Videoinstallation, 22’27”
10. Istanbul Biennale, 2007
Chieh-Jen Chen zeigt in seiner Präsentation in der Ursulinenkirche zwei Arbeiten, die sich mit der Rolle der Fotografie, ihrem Verhältnis zum fotografierten Subjekt, Passion und Tortur beschäftigen. Ausgehend von historischen Aufnahmen von 1904–1934, die jeweils von Hinrichtungen und Folterungen in China und Taiwan zeugen, hat er diese weiter bearbeitet. Während er in der Fotoserie Revolt in the Soul & Body historische Dokumente digital überarbeitet und sich selbst als Akteur ins Bild bringt, stellt er in der Videoinstallation Lingchi – Echoes of a Historical Photograph die dargestellte Hinrichtungs- Methode „Lingchi“ mit Hilfe von Laien nach. („Reenactment“)
Chen Chieh-Jen, geb. 1960 in Taipei/Taiwan, lebt und arbeitet dort.
Fotoausstellung und Videopräsentation Chen Chieh-Jen von 7. - 20. März 08, täglich um 19.00.
7. März 08, 19.00 Uhr
Videopräsentation „Lingchi – Echoes of a Historical Photograph“,
Kunstgespräch mit Mag. Martin Sturm, Direktor OK, MMMag. Hubert Nitsch, Diözesankonservator und Kunstreferent der Diözese Linz, Chen Chieh-Jen, Künstler
BIENNALE CUVÉE SPEZIAL: LIDA ABDUL
22. – 27. April 2008
Anlässlich des CROSSING EUROPE Filmfestivals Linz präsentiert das OK die afghanisch-amerikanische Künstlerin Lida Abdul, eine Grenzgängerin zwischen Film und Performance. Ihre Werke wurden in den letzten Jahren auf allen renommierten Kunstbiennalen weltweit präsentiert. Die Personale ist Lida Abduls erste große Retrospektive im deutschsprachigen Raum und umfasst ihre wichtigsten Arbeiten von 2003–2008. Der Schwerpunkt liegt auf Abduls Videoarbeiten, die im OK eine räumliche Umsetzung finden.
Co-produziert von: Contour Mechelen vzw und VIDEOFORMES vidéo et nouveaux médias dans l‘art contemporain
geb. 1973 in Kabul/Afghanistan, lebt und arbeitet in Kabul und Los Angeles. http://www.lidaabdul.com
Premiere “Airplane”
23. April 2008, 18.30 Uhr; Moviemento
Pressefotos
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Alle Fotos (außer anders angegeben): Otto Saxinger.